Jede*r Discgolfer*in (eigentliche Jede*r mit Sinn für sportlichen Wettkampf) sollte sich die unten verlinkte Berichterstattung anschauen, zumindest die Back 9 der Final Round MPO! Ein einziger Wahnsinn und Leistungssport auf höchstem Niveau! Aber der Reihe nach …
Die diesjährige Discgolf Weltmeisterschaft, die “2021 PDGA Professional Disc Golf World Championships” in Ogden, Utah, USA vom 22. – 26. Juni 2021 ist vorüber und die/ der Weltmeister*in ist frisch gekürt. Gespielt wurde auf zwei wunderbaren und anspruchsvollen Kursen, dem Mulligans Discgolf Course (PAR 58) und dem The Fort Discgolf Course (PAR 63). Auf den verlinkten Kursplänen steht für die Herren bis 30 Jahre das Kürzel MPO (Male Professional Open), für die Damen bis 30 Jahre das Kürzel FPO (Female Professional Open). Jede Spielklasse hatte ein eigenes Kurs-Layout. PAR steht für “Professional Average Range” also der durchschnittlichen Anzahl Würfe, die ein*e professionelle*r Spieler*in benötigt.
Gespielt wurde klassisch in 4 Runden, je zwei auf den beiden Kursen plus eine zusätzliche Finalrunde für die Qualifizierten auf The Fort. Eine Runde mit 18 Bahnen (Löchern bzw. Körben) wird dabei immer in Front 9 und Back 9 aufgeteilt betrachtet. Also die Vorwärts-9 weg vom Start und die Zurück-9 wieder hin zum Start im Sinne einer Rundkursanlage.
Dabei werden die Ergebnisse kumuliert. Ein Spieler, der bspw. in der ersten Runde auf dem Mulligans mit PAR 58 eine 54’er-Runde hingelegt hat, beginnt in der zweiten Runde auf The Fort mit -4 (er hat ja 4 Würfe weniger gebraucht als durchschnittlich benötigt werden). So werden dann die Flights nach dem Ergebnisstand in jeder Runde neu gebildet: die besten 4 Spieler*innen kommen in den Leading Flight bzw. Leading Card (Führungsgruppe), die 4 dahinter in den Chase Flight bzw. Chase Card (Verfolgergruppe) usw. Das Ganze mündet dann nach 4 vollen Runden in die 5. Runde, die Finalrunde. Diese wurde auf den The Fort Discgolf Course ausgespielt. Im Falle eines Gleichstandes kommt es zu einem Stechen, in dem 3 Bahnen solange im Sudden-Death-Modus gespielt werden, bis ein*e Spieler*in eine für sich entscheiden kann.
Mit der vorstehenden Erläuterung soll ein Grundverständnis geschaffen werden, so dass es jede*r Interessierte sich die Berichterstattung nicht nur anschauen sondern auch verstehen kann. Die filmische Berichterstattung beim Golf und Discgolf beschränkt sich wegen der vielen zeitgleich spielenden Flights immer auf ein bis zwei ausgewählte Flights (Spielgruppen). Dies sind verständlicherweise der Leading Flight mit den 4 besten Spieler*innen und evtl. noch der Chase Flight mit der Verfolgergruppe.
Round 1, Front 9 (R1F9) – Feature Flight
Round 1, Back 9 (R1B9) – Feature Flight
Aus der ersten Runde kommen Ricky Wysocki mit -10 Würfen als Erster, Emerson Keith mit -8 Würfen als Zweiter, Jeremy Koling mit -4 Würfen als Dritter und Paul Ulibarri mit +1 Wurf als Vierter. Nun gilt es, die Ergebnisse der anderen Erstrundenflights abzuwarten, dann werden die Flights für Runde zwei anhand der Scores neu gebildet.
Für Runde 2 entsteht dadurch ein erster Leading Flight (bzw. Card) mit den Spielern Nate Sexton (-10); Ricky Wysocki (-10); Kevin Jones (-9) und Calvin Heimburg (-9).
Round 2, Front 9 (R2F9 LEAD) – Leading Flight (bzw. Leading Card)
Round 2, Back 9 (R2B9 LEAD) – Leading Flight (bzw. Leading Card)
Nun kommen wir in Runde 3 und damit wieder auf den Kurs “Mulligans”. Mit den Ergebnissen aus den nunmehr zwei vorausgehenden Runden entsteht wieder ein neuer Leading Flight (bzw. Card). In diesem sind Calvin Heimburg (-18); Emerson Keith (-18); James Conrad (-15) und, wenn wundert es, der fünfmalige Weltmeister Paul McBeth (-15).
Round 3, Front 9 (R3F9 LEAD) – Leading Flight (bzw. Leading Card)
Round 3, Back 9 (R3B9 LEAD) – Leading Flight (bzw. Leading Card)
Nun kommen wir in Runde vier und sind wieder auf “The Fort”. Alle Spieler*innen haben nun bereits 3x 18 Bahnen in den Knochen. Der Leading Flight (bzw. Card) ist anhand der bisherigen Ergebnisse wieder neu zusammengesetzt. Da gab es in Runde 3 einige Überraschungen und so sind in der führenden Gruppe nun Calvin Heimburg (-26); Nate Sexton (-25); Emerson Keith (-23) und Ezra Aderhold (-22) zu finden.
Round 4, Front 9 (R4F9 LEAD) – Leading Flight (bzw. Leading Card)
Round 4, Back 9 (R4B9 LEAD) – Leading Flight (bzw. Leading Card)
Am Ende der Runde 4 gelingt es Calvin Heimburg (-30) und Nate Sexton (-29) sich in das Finale abzusetzen. Aderholt (-24) und Keith (-23) sind raus. Aus den anderen Flights in Runde 4 schaffen es Paul McBeth (-31); James Conrad (-30) und Kevin Jones (-30) zusammen mit Calvin Heimburg in den Leading Flight des Finales. Nate Sexton (-29) schafft es bereits “nur noch” in den Chase Flight (bzw. Card), also die Verfolgergruppe. Es gibt nun zwei Flights bzw. acht Spieler, die so eng beisammen sind, dass jeder davon noch den Titel holen kann.